– aus Rampe wird Kunst
Aus dem historischen Bahnhofsensemble in Halbe entstehen die Kulturbahnhöfe Halbe. Diese Entwicklung/Transformation feiert und besiegelt der Verein Halbe.Welt mit dem Kunstprojekt Transform ab 19. Juni.
Zum historischen Bahnhofsensemble gehört neben dem denkmalgerecht sanierten Kaiserbahnhof, dem Esperanto-Bahnhof und dem Bahnhofsvorplatz auch ein Güterbahnhof. Dessen Laderampe, an der einst u.a. Ziegel, Holz, aber auch Panzer verladen wurden, muss einer Kläranlage weichen und daher abgerissen werden. Dieser Abriss soll als Symbol des Wandels mit einer Kunstaktion und einem Abrissfest gewürdigt werden. Acht Künstler aus der Region, aus Berlin und anderswo her wurden nach einer Ausschreibung ausgewählt, sich mit den Abriss-Stücken künstlerisch auseinanderzusetzen: Die Rampe wird transformiert zu Kunst.
Anschließend beschäftigten sich die Künstler:innen mehrere Wochen mit den Bruchstücken bzw. mit Fotos/Skizzen/Eindrücken vom Abriss. Die Ergebnisse werden ab 28. August in einer Ausstellung gezeigt. Die Vernissage wird eingebettet sein in das Sprachenfestival Lingva Fest‘, das am 27. und 28. August im ganzen Ort und künftig regelmäßig stattfinden soll – mit kleinen Workshops zu verschiedenen Sprachen sowie Musik und Begegnung. Das Projekt Transform wird vom Landkreis Dahme-Spreewald gefördert.
Hintergrund
Der Verein Halbe.Welt hat sich als Dach für die Kulturbahnhöfe gegründet – mit dem Ziel, diese zu einem ländlichen Kulturknotenpunkt auszubauen. Dabei wird er durch eine Förderung der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) über zwei Jahre unterstützt. Zum einen soll das historische Ensemble mit Kunst und Kultur erfüllt werden – an diesem für den Landkreis und die gesamte Region historisch so wichtigen Ort: Halbe war im Zweiten Weltkrieg Schauplatz einer der schrecklichsten Kesselschlachten und beherbergt eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Zugleich liegt Halbe an der Bahnlinie, die den Landkreis von Nord nach Süd durchquert und die Region mit der Bundeshauptstadt und der Lausitz verbindet.
Zum anderen soll der ländliche Kulturknotenpunkt in die Region ausstrahlen, Akteure aus Kunst und Kultur miteinander vernetzen, um gemeinsame Projekte zu entwickeln. Die Förderung durch die ILB ermöglicht es künftig, diese Aufgaben zum Teil hauptamtlich zu stemmen. Dreh- und Angelpunkt dafür ist der Esperanto-Bahnhof mit seinem Inhaber Ralf Fröhlich. Der Kaiserbahnhof, den der Neuseeländer Peter Macky über ein Jahrzehnt saniert hat, dienst als zusätzliches Veranstaltungsgelände ebenso wie der Bahnhofsvorplatz mit seinem grünen Anger.