Ingeborg Freytag

violin / octave-violin / voice / perc / fx / live-looping


Foto Ingeborg Freytag

Ingeborg Freytag entstammt einer Musikerfamilie und absolvierte eine umfangreiche Ausbildung in Klassik, Jazz und Global Music. Seit fast 50 Jahren ist sie als Musikerin, Initiatorin und Komponistin in Musik-, Theater- und Multimediaprojekten unterwegs. Fast ebenso lange erforscht sie die essentiellen Muster archaischer Melodie/ Harmonie/ Rhythmuskulturen und ihre Übertragbarkeit in eine zeitgenössisch-artifizielle akustische elektroakustische und elektronische Musizierpraxis. Seit Ende der 80er Jahre bewegt sie sich außerdem an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Arbeit und kultureller Bildung. Ländliche und urbane Lebenswelten, die sozialen Beziehungen der Menschen und die Ausdrucksformen der Gesellschaft in Tönen und (Klang)Bildern aufzunehmen, zu transformieren und einen Transfer zwischen
scheinbar getrennten Bereichen zu ermöglichen, gilt ihr als Aufgabe und Herausforderung.

Als aktuelle Arbeit im öffentlichen Raum sind 13 feste Klanginstallationen ( Eröffnung August 2020) auf dem „Ringelnatzpfad“ in Wurzen zu erleben. Die Bergbaufolgelandschaften Mitteldeutschlands und der Lausitz beschäftigen sie seit vielen Jahren. Unter anderem entstanden Kompositionen, Workshops und
Liveperfomances zur Eröffnung des Bergbautechnikparks Großpösna, zur „Transnaturale“ am Bärwalder See und der Projektreihe „Erdherz“ am Grunde des (jetzt gefluteten) Störmthaler Sees bei Leipzig.

Ingeborg Freytag und Roswitha Baumeister verbindet eine mehrere Jahrzehnte andauernde Künstlerinnenfreundschaft. Gemeinsame Arbeiten entstanden u.a. für FrauenFilmfestival Dortmund/ Mobiles Büro für Erdangelegenheiten Leipzig/ Kulturfunken Lübeck.

Interaktive Licht- und Klangwerkstatt/ Performance

in Trebbus und Werenzhain / Landkreis Elbe- Elster
6. August 2021, 20 bis ca. 23 Uhr

„Von den Orten der Imagination kommend entwerfen wir in Prozessen des Befragens Orte und Situationen des Erinnerns, die die Erfahrungen und Erinnerungen vieler Menschen einbeziehen. Wer ist Besucher_in, wer Akteur_in?“ (IF RoB)

In Zeiten zunehmender und oft auch ausschließlich digitaler Begegnung mit Kultur wird auf ein dem Publikum direkt zugängliches Kunstereignis am realen Ort (in Abstimmung mit den dann geltenden Regeln) gesetzt. In der Woche vor der Performance können sich Einwohner_innen, Zugezogene, örtliche Künstler_innen und alle Interessierten am Aufbau einer mobilen Licht/Bild/ Klangbibliothek in Trebbus beteiligen.

Am 6. August ziehen Licht- und Klangwerkstatt auf den Atelierhof Werenzhain, die angereisten Besucher_innen haben ab dem frühen Nachmittag die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen oder die Entstehung der abendlichen Performance als Performance live zu erleben. Und zwischen beiden Perspektiven zu wechseln. Die gegenseitige Durchdringung von Arbeit und Alltag als künstlerische Strategie kann auf spielerische Weise erfahren werden. Alte analoge Bilder (Fotos, Dias, Zeitungsausschnitte) von Landschaft und Menschen aus der mobilen Bibliothek werden in eine große projizierte Collage einbezogen. Licht und Luft machen begrabene Hunde und Träume sichtbar und beweglich. Die entstehende „Multiple Voice Composition“ verbindet bereits archivierte Töne und Klangstrukturen mit Spontankompositionen.